Lieblingsorte

Holger Hansen, Mathematik- und Physiklehrer von der Kieler Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule, in der Schachwohnung.

Drei Zimmer, ein paar Tische und Schachspiele – mehr braucht Holger Hansen nicht, dann fühlt er sich pudelwohl. In der sogenannten Schachwohnung, etwas abseits des Pausenhofs der Klaus-Groth-Gemeinschafts­schule in der ehe­maligen Hausmeister­wohnung gelegen, finden die Schach-AGs sowie Schachpausen für Mädchen statt. „Mein Lieblingsort ist genau hier“, schwärmt Hansen. „Hier plaudere ich gerne mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Kinder- und Jugend­hilfeverbund Kiel, die uns bei der Betreuung der Schüler­innen und Schüler unter­stützen. Am meisten erfreue ich mich aber an den vielen Kindern, die hier viel Spaß beim Schachspielen haben.“

Hung-Sung Wang, Alltagshelfer der Kölner Gemeinschaftsgrundschule Konrad-Adenauer-Straße, in der Schulbücherei.

Klein, fensterlos, im Untergeschoss: Der Lieblingsort von Alltagshelfer Hung-Sung Wang ist auf den ersten Blick kein besonders schöner Raum. Und doch liebt er die Schulbücherei, die für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Konrad-Adenauer-Straße in Köln-Finkenberg das Tor zur Welt der Bücher öffnet. „Es ist einfach schön zu sehen, dass die Kinder sich durch meine Buchempfehlungen an das Lesen herantasten“, sagt Wang. Die Arbeit in der Schulbücherei, die früher nur an einem und dank Wang nun an drei Tagen geöffnet hat, ist für den Alltagshelfer eine seiner schönsten Aufgaben.

Kornelius Knettel, Rektor des Familiengrundschulzentrums Sonnenstraße, auf dem Fußballplatz.

Fußball ist seine Leidenschaft. Und die trägt Kornelius Knettel, Schulleiter des Familiengrundschulzentrums Sonnenstraße in Düsseldorf-Oberbilk, bis auf den Schulhof. Sein Lieblingsort ist der Fußballplatz mit dem weichen Kunstrasen, den er hat anlegen lassen und auf dem in jeder Pause Mädchen und Jungen gemeinsam kicken. „Fußball spielen hier alle gerne, wir haben sogar eine Mädchenfußball-AG“, erzählt Knettel, der in seiner Freizeit auch schon Jugendtrainer bei Fortuna Düsseldorf war. Früher stand der Schulleiter mit Begeisterung auch selbst auf dem grünen Feld. Seine Position: Spielmacher.

Benedikt Hohaus, Lehrer an der Rosa-Parks-Schule in Herten, im Kraftraum.

Das Interieur, die Hanteln, die Trainingsgeräte – alles im Kraftraum der Rosa-Parks-Schule in Herten versprüht den Charme der 80er-Jahre. Benedikt Hohaus gefällt das. Hier powert sich der Deutsch- und Philosophielehrer nach dem Unterricht gerne aus. Da die Lehrerinnen und Lehrer aus Sicherheitsgründen nur zu zweit trainieren dürfen, bekommt Hohaus hier den Kopf auch wirklich frei. „Meine Emotionen lasse ich nach dem Training in diesem Raum – und fahre dann erschöpft und zufrieden nach Hause“, sagt Hohaus, der als Berufseinsteiger 2021 an die Hertener Gesamtschule kam.

Christian Bornhalm, Rektor der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule mit Grundschule in Kiel, im „Schulwald“.

„In unserem „Schulwald“ an der Klaus-Groth-Gemeinschaftsschule fühle ich mich sehr wohl, er fühlt sich an wie ein Stück Natur. Im Sommer 2022 haben wir hier den tollen Niedrigseilgarten eingeweiht, wo seitdem mit großer Freude gespielt und geklettert wird. Das Highlight auf unserem Schulgelände! Nutzen können es die Schülerinnen und Schüler aller Klassen – sie dürfen in den Pausen oder auch im Rahmen des Sportunterrichts rauf auf die Klettergeräte. Wann immer sich die Gelegenheit ergibt, mische ich mich unter die glücklichen, motivierten und sich gegenseitig unterstützenden Schülerinnen und Schüler, denen ich hier im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegnen kann.“

Jasmin Knoll, Klassenlehrerin und Sprachlernberaterin an der Grundschule Kirchdorf in Hamburg-Wilhelmsburg, im Lesezimmer.

Neben dem Klassenzimmer ist das Lesezimmer Jasmin Knolls Lieblingsort an der Grundschule Kirchdorf. Es ist ein warmer, freundlicher Raum voller Bücher. Fünfmal in der Woche können sich die Schülerinnen und Schüler hier ganz in Ruhe umsehen und bei einer Lehrerin oder einem Lehrer ein Buch ausleihen. Viele von ihnen haben zu Hause wenig bis keinen Zugang zu Büchern. „Umso wichtiger ist es für mich, ihre Leselust zu wecken“, sagt die Sprachlernberaterin. Zum Beispiel für Klassiker wie Emil und die Detektive von Erich Kästner. „Das Buch habe auch ich als Kind schon gelesen.“ 

Barbara Mächtle, Schulleiterin der Grundschule Gräfenauschule in Ludwigshafen am Rhein, in der Lehrer-Oase.

Wenn Barbara Mächtle mal ein paar Minuten für sich braucht, dann geht sie in die Lehrer-Oase, ihren Lieblingsort an der Schule – und schließt die Tür von innen ab. Auf der Liege können Lehrkräfte mal kurz die Beine hochlegen, ihre Augen schließen oder auf den Sesseln am Fenster ein Buch lesen. Für Schülerinnen, Schüler und Eltern gilt absolutes Zutrittsverbot. „Das verteidige ich vehement“, sagt sie. In dem stressigen Alltag bräuchten die Lehrkräfte ab und zu einen Moment für sich. 

Elke Walter, Schulleiterin der Mammutschule in Ahlen, im Pausengang.

An der Backsteinmauer mit den bunten Stelen kommt Elke Walter jeden Tag vorbei. „Dann hüpft mein Herz vor Freude“, erzählt die Schulleiterin der Mammutschule und lacht. Die Stelen wurden 2008 von Eltern und einer Künstlerin am Familiengrundschulzentrum gestaltet. „Sie sind für uns ein Sinnbild für Teamarbeit“, so Walter. Die Rektorin trifft dort häufig auch Kinder, denn die einladende Backsteinmauer hat sich zu einem Lernort entwickelt, an dem Schülerinnen und Schüler gerne gemeinsam an Themen arbeiten. 

Bildungsmediator Staniša Duraković, auf „seinem“ Bolzplatz an der Dortmunder Anne-Frank-Gesamtschule.

Neben diesen Containern spielt Staniša Duraković in den Pausen oft Fußball. Eines Tages hat er hier das Vertrauen eines Jungen gewinnen können, der als Klassenclown bekannt war. „Ich wusste, dass er Fußballprofi werden möchte, und habe ihm erklärt, dass er alles erreichen kann, dafür aber lesen, schreiben und rechnen können muss“, erzählt der Bildungsmediator. Als die Mutter des Jungen mitbekommen hat, wie er mit dem Schüler umgeht, bedankte sie sich bei Duraković und meinte, er sei eine wirklich große Hilfe. „Das hat mich sehr gefreut.“

Zühal Kabataş, Schulpflegschafts­vorsitzende an der James-Krüss-Grundschule in Köln, am Holztisch in der Schulküche.

„Das hier ist mein Ort“, sagt Zühal Kabataş. Die Schulpflegschaftsvorsitzende an der Kölner James-Krüss-Grundschule deutet auf einen gemütlichen Holztisch in der Schulküche. Diesen hätten Mütter der Schule selbst ausgesucht. „Hier findet einmal im Monat ein Frauenfrühstück statt, mit bis zu 20 Teilnehmerinnen. Häufig kommt jemand dazu, zum Beispiel die Gesundheitslotsin oder die Schulsozialarbeiterin. Hier am Tisch tauschen wir uns offen aus.“ Die James-Krüss-Grundschule ist auch ein Familiengrundschulzentrum, hier wird Elternarbeit großgeschrieben.

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